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Das fehlende Bindeglied zur Schneeballerde ist endlich aufgetaucht

by wisstech in Blog

Vor etwa 700 Millionen Jahren ereilte die Erde während der Kryogenium-Periode eine dramatische Abkühlung, die sie in eine riesige Schneeballkugel verwandelte. Dieses Phänomen, bekannt als Schneeballerde, dauerte Millionen Jahre an. Trotz der extremen Bedingungen überlebte das frühe Leben nicht nur, sondern entwickelte sich sogar weiter.

Bislang stützte sich die Schneeballerde-Hypothese stark auf Beweise aus sedimentären Gesteinen und Klimamodellen, aber ein eindeutiges physikalisches Indiz für eine Eisdecke in warmen Äquatorregionen fehlte. Neue Forschungen, veröffentlicht in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“, haben nun überraschende Beweise in Form ungewöhnlichen sandigen Sandsteins in Colorado's Pikes Peak erbracht.

Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass diese Sandsteinformationen durch den Druck eines riesigen Eisschilds entstanden, der schmelzendes Wasser mit Sedimenten in das geschwächte Grundgestein presste. Forscher verwendeten fortschrittliche laserbasierte Datierungsmethoden, um das Alter dieser geologischen Formationen auf 690 bis 660 Millionen Jahre festzulegen - eine Zeitspanne, die mit der Kryogenium-Periode übereinstimmt.

Die mit der Schneeballerde verknüpften Tava-Sandsteinvorkommen am Pikes Peak beleuchten auch andere geologische Rätsel, wie die großen Diskontinuitäten im Felsaufbau, die möglicherweise vor der Schneeballerde-Periode entstanden sind. Diese Ergebnisse könnten zu einem besseren Verständnis der Klimaextreme auf unserem Planeten und der Prozesse, die zur heutigen bewohnbaren Erde führten, beitragen.

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[Originalartikelübersetzung]

[Originalartikel]